North Alabama
Eingerahmt zwischen Georgia, Tennessee und Mississippi, beeindruckt Alabamas Norden mit landschaftlicher Schönheit und einzigartigen Attraktionen: Von den Musikstudios der Muscle Shoals Area im äußersten Nordwesten, über die Mondraketen in Huntsville, bis zum Little River Canyon östlich von Fort Payne: Langeweile ist in dieser Region völlig unbekannt.
Huntsville
In den historischen Vierteln der Stadt erinnern wunderschöne Südstaaten-Villen daran, dass Huntsville im 19. Jahrhundert großen Reichtum als Umschlagplatz für Baumwolle erwirtschaftete. Später, im 20. Jahrhundert, stand die Stadt im Mittelpunkt der amerikanischen Raumfahrt. Dr. Wernher von Braun entwickelte hier die Mondrakete – Rocket City war geboren. Heute glänzt Huntsville als eine charmante Kombination aus Südstaaten-Schönheit und Hightech-Zentrum – ein Schatzkästchen, das mit guten Restaurants, zahlreichen Geschäften, erstklassigen Museen, einer Kunstszene und viel Gastfreundschaft begeistert.
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Muscle Shoals Area
In der Muscle Shoals Area mit ihren Städten Florence, Tuscumbia, Sheffield und Muscle Shoals wurde Musikgeschichte geschrieben. Einst gingen hier im Nordwesten Alabamas Superstars wie Aretha Franklin oder die Rolling Stones in den Studios von FAME und Muscle Shoals Sound ein und aus. Heute werden für Touristen Führungen angeboten - und nehmen in den Räumen weiterhin Künstler auf,
Tuscumbia – Alabama Musik Hall of Fame: Diese Ruhmeshalle mit Museum hütet das reiche musikalische Erbe Alabamas und hält es lebendig. Zu sehen sind auch Bühnenkostüme, ein Tourbus der Band Alabama und das berühmte Golden Country Car. Im hauseigenen Studio dürfen Besucher selbst zum Mikrofon greifen.
Die taubblinde Schriftstellerin Helen Keller wuchs in Tuscumbia auf. Ihr Elternhaus Ivy Green steht in der 300 North Commons Street West als Museum für Besucher offen und widmet sich dem Lebensweg dieser außergewöhnlichen Frau. Bekannt wurde ihre Geschichte u. a. durch den Film The Miracle Worker - Wunder geschehen, basierend auf dem gleichnamigen Broadway-Bühnenstück von William Gibson, das jeden Sommer im Garten von Ivy Green aufgeführt wird.
In Florence haben Besucher die seltene Gelegenheit, ein von Frank Lloyd Wright gestaltetes Privathaus zu besichtigen, das Rosenbaum House. In der Kleinstadt am Tennessee River erblickte zudem W. C. Handy, der spätere Urvater des Blues, das Licht der Welt. Sein Geburtshaus ist heute ein Museum und zeigt einige wertvolle Erinnerungsstücke aus dem Leben des Musikers.
Nur wenige Minuten entfernt erinnert Tom’s Wall an den Trail of Tears: jenen schweren Weg, den die ums Jahr 1830 aus der Region vertriebenen Ureinwohner ins ferne Oklahoma zurücklegen mussten. Jeder Stein der vom mittlerweile verstorbenen Tom Hendrix gelegten Mauer steht für einen Schritt, den seine Ur-Ur-Großmutter auf diesem Pfad der Tränen setzte – was sie gleich zweimal tat! Denn das Heimweh machte der damals noch jungen Frau Mut, den gesamten Weg nach Alabama auch wieder zurückzugehen.
Decatur
In Decatur, nahe Huntsville, besuchen Fleisch-Liebhaber Big Bob Gibson Bar-B-Q – die preisgekrönten Erfinder der berühmten Alabama White Sauce und mehrfache Barbecue-Weltmeister. Ganz generell gilt die charmante Kleinstadt als echter Geheimtipp für authentische Südstaatenküche. Simp McGhee’s verwöhnt die Sinne seiner Gäste mit einer Kombination aus traditionelles Ambiente und raffinierten Cajun-Kreationen.
Nach dem üppigen Mahl bietet sich ein Spaziergang an. Typisches USA-Kleinstadt-Feeling wie im Fernsehen verspricht der Besuch des Historic Shopping Districts in Decatur entlang der Bank Street sowie der 2nd Ave, sowie die Main Street im benachbarten Hartselle mit ihren Depots aus dem frühen 20sten Jahrhundert.
Gut zu wissen: In Decatur vergeht beinahe kein Monat ohne Festival. Jedenfalls lohnt sich ein Blick in den Eventkalender der Stadt. Das vielleicht spektakulärste findet alljährlich am Memorial Day Wochenende Ende Mai statt: Die Alabama Jubilee Hot-Air Balloon Classics. Heißluftballons soweit das Auge reicht zieren dann den Himmel Nordalabamas.
Tipp für Familien: Das Cook Museum of Natural Science lädt Kinder und Erwachsene zu einer interaktiven Reise durch die Natur ein. 2019 eröffnet, bedient sich das Museum der neuesten Ausstellungstechnik und begeistert seine Besucher auf spielerische Weise für das Thema Naturwissenschaft.
Apropos Natur: Decatur ist der ideale Ausgangspunkt für vielseitige Outdoor-Aktivitäten. Zig Wanderwege durchziehen das Wheeler Wildlife Refuge - ein Naturschutzgebiet, direkt am Tennessee River. Schon sein Name verrät, dass sich hier nicht nur der Mensch wohlfühlt. Insbesondere Zugvögel zieht es auf ihren Reisen zur Rast nach Nordalabama, darunter zehntausende Kraniche. Ihnen ist jedes Jahr im Januar das Festival of the Cranes gewidmet.
Cullman County
Zahlreiche deutsche Auswanderer hat es in den Norden Alabamas gezogen. Entsprechend groß ist die Auswahl an deutschen Restaurants und Biergärten. Cullman ist hier keine Ausnahme - im Gegenteil. Vollkommen selbstverständlich feiert die Kleinstadt alljährlich Oktoberfest und gehört der Christkindlmarkt nach deutschem Vorbild mit überdimensionaler Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge während der Adventszeit zum hiesigen Stadtbild.
Zu den Attraktionen der Kleinestadt gehört Ave Maria Grotto - und man möchte seinen Augen nicht trauen. Denn Bruder Josef Zöttel, ein bayerischer Mönch, versah von 1913 bis 1958 einen grünen Hang im Park der Benediktinerabtei mit 125 Miniaturen weltbekannter Gotteshäuser vom Vatikan bis nach Landsberg.
Uramerikanisch präsentiert sich Cullman während des alljährlichen Strawberry Festivals, dem Musikfestival "Rock The South" im Juni und beim großen Feuerwekt am 4. Juli.
Scottsboro
Scottsboro in Nord-Ost-Alabama ist insbesondere für zwei Dinge bekannt: für das Unclaimed Baggage Center und als Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Lake Guntersville State Park.
Im Unclaimed Baggage Center gehen Schnäppchenjäger auf die Pirsch. Der Clou: In den Regalen einer riesigen Verkaufshalle stapeln sich alle vorstellbaren Schätze aus Gepäckstücken, die Flugpassagiere niemals abgeholt haben - wohl sortiert und selbstverständlich professionell gereinigt. Garantiert zu finden verspricht das Unclaimed Baggage Center nur eines: Ein einmaliges Shopping-Erlebnis.
Naturliebhaber verbinden einen Ausflug nach Scottsboro jedenfalls mit einer Atempause im Lake Guntersville State Park, lassen die Seele bei einer Bootstour baumeln, sich auf dem Rücken eines Pferdes durch die Landschaft tragen, werfen die Angelroute oder entspannen auf einer ausgedehnten Wanderung. Oder wie wäre es mit einer Partie Golf auf dem 18-Loch Eagle's Nest Golf Course? Gästen, die über Nacht bleiben wollen, stehen verschienene Unterkunftsmöglichkeiten zur Auswahl: Vom einfachen Campingplatz, über die Lodge bishin zum luxuriösen Chalet.
Tipp: Das Scottsboro Boys Museum and Cultural Center/U.S. Civil Rights Trail.
Entspannen in den Appalachen
Aktivurlauber und Erholungssuchende finden in den Appalachen von Alabamas ihr Urlaubsglück. Ein Garant für unvergessliche Naturerlebnisse in dem Mittelgebirge ist beispielsweise der Little River Canyon. Nahe Fort Payne gelegen, ganz im Nordosten Alabamas und nur zwei Autostunden vom internationalen Flughafen Atlanta entfernt, eignet sich diese Region optimal als Ausgangs- oder Endpunkt einer gelungenen Alabama-Reise.
Fort Payne selbt ist bekannt als die Heimat der Countryband Alabama. Ihnen ist in dem Kleinstädtchen ein charmantes Museum gewidmet, Allen die nach 2010 geboren sind, werden ihre Herzen vielmehr an Pete the Cat verlieren, der es sich auf verschiedenen Wandgemälden in Downtown gemütlich gemacht hat und neuerdings sogar von einem Fame-Star der in den Asphalt eingelassen ist, frech in die Menge grinst. Zurecht: immerhin stammt auch der Co-Creator und Ilustrator der beliebten Kinder-Serie, James Dean, von hier.
Weitere Informationen, in englischer Sprache, finden sich beim Verkehrsbüro Nordalabamas, der North Alabama Mountain Lakes Tourist Association.